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Shuttledienste sind bei Großveranstaltungen längst ein liebgewonnener, aber auch unverzichtbarer Bestandteil. Keine Weltmeisterschaft kommt ohne sie aus – erst recht nicht, seit Nachhaltigkeit ein zentrales Kriterium für die Vergabe von Großevents geworden ist. Das gilt besonders für das Glemmtal, ein Tal mit einzigartigem Charme. Die einst einzige Straße durchs Tal wurde vor der Ski WM 1991 durch zwei Umfahrungstunnel ergänzt. Erst diese Infrastruktur machte den effizienten Betrieb von Shuttlediensten möglich – und den Gästen den Verzicht auf ihr eigenes Fahrzeug deutlich einfacher. Der Shuttledienst ist ein Schlüsselprojekt im engen Glemmtal, das zwar kurze Wege, aber auch einige Herausforderungen bietet.
Weit hinten im Tal, in der alten Talstation der 12er NORD Bahn, werden die die Shuttles koordiniert. Carlos, ein Student aus dem Nachbarland Deutschland, hält hier die Fäden in der Hand. 50 Fahrzeuge des offiziellen Fahrzeug Partners Audi und dessen Partner VW müssen effizient eingesetzt werden. Medien-Shuttle, FIS-Shuttle, Künstler-Shuttle, Team-Shuttle und Staff-Shuttle – sie alle müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Carlos Winterkorn übernahm die Aufgabe kurzfristig, nachdem sein ursprünglich vorgesehener Kollege absagen musste. Seit dem 13. Januar residiert er in seinem kleinen Büro. „Vieles war vorher bereits erledigt“, blickt er auf spannende Wochen zurück, „die wichtigste Aufgabe war dann, einen Bedarfsplan zu erstellen und die Zeitpläne grob festzulegen.“ Immer wieder gibt es kurzfristige Änderungen – sei es durch Events oder Sondereinsätze. „Jeden Tag aufs Neue“, so Carlos, „müssen wir den kommenden Einsatztag abstimmen.“
48 Fahrer:innen sitzen hinter dem Steuer der 15 e-Audis und der 35 Volkswagen Multivans (darunter 15 Hybridfahrzeuge und 20, die aus Nachhaltigkeitsgründen mit HVO-Biodiesel betankt werden). Vier der Volunteers sind weiblich. Eine von ihnen ist Lea. Eher spontan hatte sie sich mit einem Spezl für einen der 1200 Volunteer-Plätze beworben. Während ihr Kumpel als Pistenrutscher im Einsatz ist, chauffiert die Studentin während ihrer Semesterferien täglich Stars und Sternchen, Journalist:innen und Mitarbeitende. „Alle sind super sympathisch und gut gelaunt“, freut sie sich über die entspannte Atmosphäre. Auch ihre Kollegin Claudia berichtet von einer besonderen Erfahrung. Sie stammt aus Ostfriesland, 1200 Kilometer entfernt. „Macht richtig Bock hier!“, strahlt sie hinter dem Steuer ihres VW-Busses, verabschiedet sich kurz und fährt schon den nächsten Kollegen zum Media Center.
Die Herausforderungen der Shuttledienste? Vielschichtig! Bis die Logistik eines Großevents reibungslos funktioniert, dauert es meist ein paar Tage. „Es kommt sowieso immer alles anders als geplant“, lacht Carlos. Nach vier Tagen im Rennbetrieb sagt er jetzt: „Langsam stellt sich Routine ein, und es läuft richtig gut.“ Zusammen mit den hochfrequentierten WM-Busshuttles sorgen Lea, Claudia und Co. dafür, dass die Transporte reibungslos ablaufen.
Und dann gibt es noch eine ganz besondere Aufgabe: Elfmal gibt es während der WM die Gelegenheit, den wohl aufregendsten Shuttle-Job zu ergattern – eine Fahrt mit dem „Weltmeister:innen-Auto“. Dieser eigens in Gold und Schwarz folierte Audi S6 Avant e-tron bringt frischgekrönte Champions sicher von A nach B. Gute Laune ist auf dem Beifahrersitz garantiert – für die Fahrerin oder den Fahrer ein unvergessliches Erlebnis. Claudia durfte bereits in den Genuss einer dieser Fahrten kommen – und erhielt prompt den Shuttle-internen Spitznamen „Frau Odermatt“. Der Wunsch kam direkt von den Fahrgästen: Niemand sollte den neuen Super-G-Weltmeister chauffieren außer Claudia. Ein größeres Kompliment kann es für unsere Shuttle-Volunteers kaum geben!